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125 Jahre Mährisch-Schlesischer Sudetengebirgsverein e.V. 

 

Am 26.April 2006 feierte der Mährisch-Schlesische Sudetengebirgsverein e.V. sein 125jähriges Jubiläum. Die Gründungsversammlung fand am 26. April 1881 in Freiwaldau, Sudetenschlesien im Hotel Krone statt. Gründungsvater war der Notar Dr. Edmund Rudolph, ein gebürtiger Südmährer, der in Johann Ripper, einem Schwiegersohn von Vincenz Prießniz, einen eifrigen Verfechter seiner Idee fand. Weitere Gründungsmitglieder waren Dr. Emanuel Schroth, Sohn des Naturarztes Johann Schroth aus Nieder-Lindewiese, dem Begründer der Schrothkur, Franz Neugebauer, Kurhausbesitzer vom Gräfenberg, der Fabrikdirektor Emil Hackenberg, der Hotelier Edmund Wolf, Theodor Hansen, der Bürgerschuldirektor Adolf Kettner, der Cafehausbesitzer und spätere Bürgermeister von Freiwaldau Philipp Klein, der Fachlehrer Leopold Faschank und der Druckereibesitzer Anton Blazek. Ziel war die Förderung des Tourismus im Altvatergebirge. Der Vereinsname war schnell gefunden. Am Hauptkammweg des Gebirges, der vom Fichtlich über die Hochschar zum Roten Berg Pass und weiter zum Altvater und zur Hohen Heide führt, verläuft die Grenze zwischen Mähren und Schlesien - daher der Name "Mährisch-Schlesischer Sudetengebirgsverein". Danach erfolgte die Gründung von Zweigvereinen in Mährisch-Altstadt, Bärn, Freudenthal, Olmütz, Würbenthal, Leobschütz, Neustadt und Ziegenhals.

Der nächste Schritt galt der Erschließung des Gebirges. Die Grundherren, das Bistum Breslau, das fürstliche Haus Liechtenstein, der Deutsche Orden, Graf Harrach, Baron Klein-Wiesenberg, um nur die Großgrundbesitzer zu nennen, standen dem Verein sehr positiv gegenüber. So konnten 2000 km Wanderwege erschlossen werden. Am Kammweg sind Grenzsteine die auf der einen Seite die Buchstaben BB für Bistum Breslau und auf der anderen Seite FL für Fürstentum Liechtenstein eingraviert haben. 

Bereits 1884 entstand das erste Haus des Vereins auf der Hochschar, 1898 der Turm auf der Bischofkoppe, 1899 der Turm auf der Goldkoppe und 1912 wurde nach 7jähriger Bauzeit die Habsburgwarte, deren Namen nach 1918 in Altvaterturm geändert werden musste, am Gipfel des Altvaters (1492m) fertiggestellt sowie das Liechtensteinschutzhaus am Spieglitzer Schneeberg seiner Bestimmung übergeben. Es folgten die Schutzhäuser auf der Heidelkoppe, das Schlesierhaus, die Schutzhäuser am Roten Berg Pass, die Kesselbaude bei Bärn, die Fichtensteinbaude, das Rudolphheim auf der Bischofskoppe und die Heinrichshöhe (1902) in Verlorenwasser Gmd. Wallstein. Daneben wurden Aussichtsfelsen besteigbar gemacht und Wanderkarten und Wanderführer herausgegeben.

1882 wurde die Vereinszeitung "Altvater" erstmalig herausgegeben. 1914 bestanden bereits 50 Zweigvereine mit 12.000 Mitgliedern. 

Nach dem Ende des 1. Weltkriegs und der Gründung der Tschechoslowakei ergaben sich einige Turbulenzen die den Verein in große finanzielle Schwierigkeiten brachten. Durch tatkräftiges Engagement des Vorstands und einiger Spender konnte diese schwierige Zeit bewältigt werden. 

1945 erhielt der Verein in der alten Heimat den Todesstoß. Die Menschen wurden vertrieben und in alle Himmelsrichtungen zerstreut. 

1954 gelang es,  die offizielle Vereinstätigkeit durch engagierte Heimatvertriebenen unter Leitung von Dr. Franz Peschl in Kirchheim/Teck, heute Patenstadt von Freiwaldau, wieder aufzunehmen. Bereits 1957 konnte die erste "Baude" in der neuen Heimat auf der Schwäbischen Alb bei Schopfloch errichtet werden. Es schlossen sich weiter Häuser an: Hergertsmühle im Knüllgebirge, Haus "Altvater" in Kirchbichl/Tirol und Haus "Vulkaneifel" in Kopp bei Gerolstein. 

Zwischenzeitlich wurden wieder Kontakte in die alte Heimat geknüpft, Wanderungen organisiert und kontinuierlich ausgebaut.

 

Im September 2006 feierte der MSSGV im Rahmen einer Wanderwoche  im Altvatergebirge in Freiwaldau auch in der alten Heimat das 125jährige Vereinsjubiläum. Eröffnet wurde die Feier am Sonntag, den 10. September 2006 mit einem zweisprachigen Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche in Freiwaldau. Zelebranten der Messe waren in der vollen Kirche, begleitet vom Kirchenchor, der Stadtpfarrer von Freiwaldau sowie Monsignore Anton Otte, gebürtig aus Weidenau. Auf der Freiheit wurde ein neues "Denkmal der Verständigung" mit Ansprachen von Freiwaldaus Bürgermeister Ing. Jiri Kratý, der Oberbürgermeisterin von Kirchheim/Teck Angelika Matt-Heidecker und MSSGV-Vorsitzenden Günther Buck enthüllt. In Nitsches Gasthaus "Zum Jäger" fand wieder das traditionelle Hahnenschlagen statt. 

Die anschließenden Tage führten die Wanderer, bei herrlichstem Sonnenschein,  zu den schönsten Wanderzielen rund um den Altvater. 

 

Heute hat der  MSSGV Zweigvereine und Gruppen in München, im Allgäu, an der Teck, in Hessen, in Nordrhein-Westfalen und in Hamburg. Der Verein zeichnet sich durch ein lebendiges, engagiertes Vereinsleben und ein umgangreiches Jahresprogramm aus. Näheres dazu unter: www.mssgv.de

 

  PAF