Heimatfahrt 2004
22ste
Heimatfahrt nach Wallstein, früherer
Kreis Jägerndorf/Sudetenland
19.- 23. Mai 2004
Wenn
Sie nachstehend die einzelnen
Orte anklicken, sehen Sie
dazu die Bilder
von der Heimatfahrt 2004
.
Wallstein Im
Hotel Rundfahrt Maria
Hilf Hermannstadt Jägerndorf
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Die
22igste Heimatfahrt mit
dem Bus nach Wallstein
und Umgebung vom 19. bis
23. Mai 2004 war für
viele wieder eine Reise
in die Vergangenheit.
Die
Anfahrt erfolgte am Mittwoch
über Weidhaus, Prag, Königgrätz,
Mährisch Schönberg
nach Jägerndorf unserem
Übernachtungs- und
Ausgangsort.
Der
zweite Tag,
Donnerstag ist stets den
Heimatorten, hier
besonders Wallstein
vorbehalten.
Andere sind bereits auf
der Anfahrt in
Heinzendorf,
Hennersdorf,
Johannesthal oder
Hermannstadt
ausgestiegen.
Ein Rundmarsch durch
Wallstein bzw. seinen
Ortsteile ist
obligatorisch. Gut 9 km sind
zu marschieren, wenn der
Weg von Groß-Wallstein
nach Verlorenwasser mit
einem Abstecher auf die
Heinrichshöhe mit Sicht
zum Altervater und auf
der Höhe nach Kuhberg führt. Unterwegs bietet
sich ein grandioser
Blick von oben nach Süden
auf Groß-Wallstein,
Heinzendorf mit dem
Goldoppatal und im
Hintergrund der Burgberg
von Jägerndorf mit der
Wallfahrtskirche und der
Liechtensteinwarte. Dann
über Klein-Wallstein
wieder zum
Ausgangspunkt. Im Laufe
der Jahre hat sich
vereinzelt zwischen
ehemaligen Wallsteiner
und den neuen Bewohnern
ein Kontakt ergeben, der
auch zu einer Einladung
zu Kaffee und Kuchen führt.
Am
Freitag stand der
Ausflug auf den Burgberg
an, der neben den
beiden, weit in die
Landschaft ragenden
Wahrzeichen (Kirche und
Liechtensteinwarte) auch
die Erinnerung an die
heute nicht mehr
vorhandenen
Austreibungslager bei
der Erlebnisgeneration
wacht rüttelt.
Anschließend ging es traditionell
zur Wallfahrtsstätte
nach Maria Hilf zwischen
Hermannstadt und
Zuckmantel gelegen. Ein
neues sakrales Bauwerk,
das in Teilen an die
einst von vielen Gläubigen
aus dem Altvater-Gebiet
besuchte Wallfahrtsstätte
erinnert. Das Original,
das nur noch einer Ruine
glich, ist in den 80iger
Jahren von den
tschechischen
Kommunisten gesprengt
worden. Auch an diesem
Beispiel zeigt sich,
dass ideologische
Verblendung keinen
dauerhaften Bestand hat.
Die Gläubigen von
Wallstein haben bis zur
Vertreibung Maria Hilf
jedes Jahr mehrmals
aufgesucht. So schreibt
Ludwig Richter sen.,
Vater vom letzen
Wallsteiner Pfarrer im Jägerndorf
Heimatbrief 1950 Folge
12: „Im Jahre 1945 war
nur eine einzige
deutsche Prozession und
zwar von Wallstein
dort.“ Den Abschluss
verbrachten wir mit
Wanderungen auf dem
Altvater oder Einkehr in
der Barbara-Hütte. In
Karlsbrunn holten sich
die meisten noch eine
Stärkung mit dem
bekannten
"Heilwasser".
Der
Samstag führte uns
auf den Roten Berg. Die
Anfahrt von Jägerndorf
über Gotschdorf, Klein
Bressel nach Karlsthal,
brachte uns durch ein
idyllisches Tal, das
noch viel alte
Bausubstanz und damit
wenig Zerstörung aufweist.
Über Würbenthal nach
Gabel (Heimat vom Stan
Seff und Fichten Tones
aus den berühmten
Gobler Geschichtla von
Alois F. Lowag) bis nach
Thomasdorf und dann der
Anstieg bis zum Roten
Berg. Die kurvenreiche
Strecke bot viele
landschaftliche Schönheiten
und zeugt von der
bergischen Landschaft,
in der sich unsere
Vorfahren plagten und mühten
und die Landschaft urbar
machten.
Der
Ausblick auf dem Roten
Berg ins Tesstal war ein
schönes Erlebnis. Auch
wenn sich auf dem Berg
die Temperaturen um 0
Grad bewegten, legten
die meisten einen Fußmarsch
ein, um noch mehr von
der herrlichen Bergwelt
des Altvatergebirges zu
sehen und zu genießen.
Die
Weiterfahrt führte uns
über Freiwaldau in
die Schnitzerstuben nach
Reihwiesen. In der zünftigen
Traditionsgaststätte
wurden die typisch böhmischen
Gerichte, wie z.B.
Knoblauchsuppe,
Schweinebraten mit
Hefeknödel oder ein
deftiges Gulasch
verspeist.
Die Rückfahrt über das
herrliche Hermannstadt
ließ den Tag nochmals
in Wallstein ausklingen,
um all dies zu
erledigen, was am Anfang
nicht geschafft werden
konnte. Für viele war
es wichtig, auf dem
ehemaligen Friedhof, der
ebenfalls in den 80iger
Jahren mit der Kirche
dem Erdboden gleich
gemacht wurde und heute
mit stattlichem Aufwuchs
fast unzugänglich ist,
der Vorfahren, den
Eltern und Verwandten zu
gedenken und ein Gebet
zu sprechen.
An
allen Tagen hatten wir
gutes Wetter. Erst am Sonntag
auf der Rückreise
begleiteten uns ständige
Regenschauer, die aber
keinen besonders störten.
Die
Reise war wieder für
alle, auch die zum
ersten mal dabei waren,
ein herrliches Erlebnis
mit Freude und Humor. Am
Ende hieße es wieder: Schien
worsch!
Ob
im nächsten Jahr die
23igsten Heimatfahrt
stattfindet, wird sich
zeigen, da die
Teilnehmer immer weniger
und die Stammreisenden
immer älter werden.